Diese sind Antworten auf die Fragen, welche mir über die Seite www.kandidatenwatch.de gestellt wurden, bevor meine Kandidatur zurückgewiesen wurde.




Frage zum Thema: Steuern
Frage von Markus Kreuter
24.08.2005

Unter Bezugnahme auf Ihre Anwort im Steuerthema von Herrn Zimmermann vom 17.08/18.08.2005 möchte ich doch entgegen dem ersten Fragesteller etwas detailliertere Aussagen hören zu Ihren Unterpunkten.
So klingt das nun doch alles sehr lehrbuchhaft.

Ihr Ansatz der Umverteilung der Steuerlast von Arbeit auf Energie ist sicherlich itneressant und nicht aus der Luft gegriffen - was aber bedeutet dies im Detail? Energiekosten rauf gegen Entlastung auf der Lohnsteuerseite?

Bitte haben Sie Verständnis, dass ich hier gerne ein wenig mehr Konkretes hören mag.

Herzliche Grüße aus Hofheim am Taunus
Markus Kreuter

Antwort von Eric Manneschmidt
24.08.2005

Sehr geehrter Herr Kreuter,

ich freue mich über Ihr Interesse. Vorab muss ich sagen, dass ich selbst kein Steuerexperte, sondern hier wie in den anderen Bereichen auch auf Hilfe und Ratschläge von Ihnen und anderen Mitbürgern angewiesen bin.

Herr Zimmermann hatte ja etwas globaler gefragt, nämlich ging es ihm auch um die Kostenseite. Ich klammere diese jetzt einmal aus und beschränke mich auf die reinen Steuerfragen.

Die Formel "Energiekosten rauf gegen Entlastung auf der Lohnsteuerseite" trifft es ziemlich gut. Wobei zur Lohnsteuerseite natürlich auch alle Sozialabgaben einschließlich Krankenversicherung gehören, die ja beim Arbeitgeber (oder beim Selbstständigen) auch auf der Personalkostenseite auftauchen und darüber mitentscheiden, wer für welche Tätigkeit beschäftigt wird bzw. werden kann. Mein Ansatz zur Verschiebung der Steuerlast von der Arbeit zur Energie folgt weitgehend dem Konzept des Solarenergie-Fördervereins Deutschland (siehe www.sfv.de). Die Frage, wieweit diese Verschiebung im Detail gehen soll, kann ich zurzeit nicht beantworten. Spuerbar soll sie aber schon sein und zwar sowohl am Arbeitsmarkt als auch im Konsumverhalten in Bezug auf energieintensive Produkte/Dienstleistungen. Ganz konkret bin ich mir im Klaren darüber, dass eine solche Reform das Ende der deutschen Aluminiumindustrie bedeuten kann. Das nehme ich allerdings in Kauf (abgesehen von der Möglichkeit, dass ein Technologiesprung in Richtung Energieeffizienz verursacht wird, der Deutschland in dieser Branche ganz nach vorne bringen würde).

Darüber hinaus möchte ich zwei Ziele aufgeben, die die Steuerpolitik bis heute verfolgt. Das erste ist ein insofern "gerechtes" Steuersystem, als dass es für jeden Einzelfall eine Detaillösung bieten muss. Ich halte diese Idee für völlig utopisch und damit für falsch. Dabei bin ich grundsätzlich gegenüber Utopien nicht abgeneigt, gewisse Teile der Verwaltung müssen aber erst einmal funktionieren, damit überhaupt Spielräume entstehen. Was ich auch vermeiden möchte, ist über das Steuerrecht kurz- und mittelfristig Wirtschaftsförderung zu betreiben - selbst wenn sie Bereiche betreffen, die ich heute für sehr förderungswürdig halte wie z.B. den Bahnverkehr. Erfahrungsgemäß werden Steuersubventionen zum Selbstläufer und ihr Abbau ist, auch nachdem sie ihren Zweck längst erfüllt haben, politisch selten durchgesetzt worden.
Wo mittelfristig zusätzliche Anreize oder auch zusätzliches Aufkommen erforderlich ist, setze ich auf zweckgebundene Abgaben, siehe z.B. www.politik-werkstatt.de/Programmskizze.htm#Energie

Darüber hinaus will ich Steuern ersatzlos streichen, deren Umsetzung - zumindest heute - unrealistisch ist oder die merkwürdige bzw. falsche Anreize setzen. Für den ersten Punkt sei die Unternehmens- und für den zweiten die Gewerbesteuer genannt.

Ich bin dabei durchaus geneigt, das Steuersystem soweit zu zentralisieren, dass bei Kommunen und Ländern keine oder so gut wie keine Steuerkompetenz verbleibt, allerdings steht dies im Zusammenhang mit einer Föderalismusreform, die die unteren Ebenen massiv stärken wird. Siehe dazu hier: www.politik-werkstatt.de/Programmskizze.htm#Foederalismus

Ich habe Ihnen jetzt keine Zahlen genannt, außerdem haben wir die Frage erst einmal ausgeklammert, wo genau die zusätzlichen Mittel herkommen, welche ich z.B. in die Bildung investieren will.
Ich hoffe, Sie haben trotzdem einen Einblick erhalten, wie ich mir die Lösung heute vorstellen kann. Meine Kandidatur soll eine Art Initialzündung sein, um eine möglichst rasch und von vielen Bürgern lernende Bewegung zu begründen, die einzig dem klar festgestellten Gemeinwohl verpflichtet ist. Insofern ist mein Programm durchaus veränderbar und Ihre Mitarbeit willkommen so wie die von allen anderen Menschen auch. Mit anderen Worten: Wenn Sie einen Widerspruch in meiner Programmskizze entdecken oder in irgendeinem Bereich eine grundsätzlich bessere Idee haben, so lassen Sie es mich bitte wissen. Es wäre nicht das erste mal, dass ich mein Programm ergänzen oder verändern muss.

Mit freundlichen Grüßen
Eric Manneschmidt


Frage zum Thema: Familie
Frage von Christine Büttner
23.08.2005

Sehr geehrter Herr Manneschmidt,

Ihre Antwort auf die detailliert vorgetragenen Argumente in Bezug auf die Existenz-frage "Geburtenschwund und Aussterben" war die typische für die konventionelle Politik: Pures Nichtwissen!

Ihre Antwort:" Die Bedrohung... ist mir...nicht klar".

Diese Bedrohung sollte aber jedem vollkommen klar sein, der anstrebt, im Parlament "Schaden vom deutschen Volk zu wenden" ! Wenn Sie hier Defizite haben, bitte lesen Sie, informieren Sie sich! Ich schlage Ihnen zum Einstieg die Seite des maßgebenden deutschen Wissenschaftlers, Prof. Dr. Herwig Birg (Univ. Bielefeld) vor: www.herwig-birg.de das Buch Herwig Birg, "Die demographische Zeitenwende - Der Bevölkerungsrückgang in Deutschland und Europa", Verlag C.H. Beck, 3. Auflage, München 2003. Wenn Sie eher zu einfacheren Darstellungen tendieren, klicken Sie auf der Seite von Prof. Birg "Grundkurs Demographie", FAZ, Februar 05. Schon 1983 (so Prof. Birg!) wären 4 Kinder pro Frau nötig gewesen, um das Geburtendefizit zu kompensieren. Wollen Sie als uninformierter Laie der europäischen Kapazität Prof. Birg widersprechen, ohne Argumente zu haben?

Der wichtigste und schwerwiegendste Irrtum über die Natur der demographischen Veränderungen ist der Glaube, daß uns ein rascher Wiederanstieg der Geburtenrate auf 1,6, 1,8 oder zwei Kinder pro Frau vor dem Schlimmsten bewahren könnte. Aber es ist dreißig Jahre nach zwölf, heute kann selbst ein Anstieg der Geburtenrate auf die ideale Zahl von zwei Kindern je Frau die Alterung für Jahrzehnte nicht mehr abwenden. Daß es ein demographisches Momentum mit irreversiblen Folgen gibt, ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis der Demographie. Wenn ein demographischer Prozeß ein Vierteljahrhundert in die falsche Richtung läuft, dauert es ein Dreivierteljahrhundert, um ihn zu stoppen. Die zugewanderte Population wächst bis 2050 auf 19 Millionen vorzugsweise junger Menschen, gleichzeitig schrumpft die deutsche Bevölkerung infolge des exponentiell wachsenden Geburtendefizits auf 49 Millionen mit einem hohen Antiel an über 40-Jährigen. Bei den unter Vierzigjährigen werden die Zugewanderten in vielen Großstädten schon in fünf Jahren einen Anteil von über fünfzig Prozent erreichen!! Daher steht dem Deutschen Volk sehr wohl das Schicksal der ursprünglich in Amerika Einheimischen bevor: Die Deutschen werden zur geburtenarmen Minorität. Wollte man den Anstieg durch Einwanderungen jüngerer Fremder verhindern, müßten rechnerisch bis 2050 188 Millionen Menschen netto zuwandern. Wollen wir das? Wollen Sie das? Und löst dies das Problem des Ersetzens der Deutschen durch Fremde?

Die Geburtenlücke vergrößert sich tatsächlich exponentiell, "lawinenartig". Denn die im Geburtenrückgang der vergangenen drei Jahrzehnte nicht geborenen Kinder fehlen jetzt als potentielle Eltern Zinseszins-Effekt!! Die Geburtenlücke vergrößert sich mit einer Verdoppelung in gleichen Zeitabschnitten. Eine Kompensation wäre nur möglich, wenn ab heute sehr kinderreiche Familien (4-8Kinder) die Regel, nicht die große Ausnahme wären. Ihr Hinweis darauf, im Laufe der deutschen Geschichte hätte die Bevölkerungszahl schon mal öfter irgendwie geschwankt, läßt mich befürchten, daß Sie die Wähler bewußt in die Irre führen wollen. Denn Sie können einfach nicht bloß übersehen haben, daß es auf die Geburtenzahl ankommt, nicht etwa auf einen Bevölkerungsverlust, der alle Altersgruppen berührt. Die Kinderzahl pro Frau reichte aber selbst noch nach dem Weltkrieg aus, um die Volkszahl zu erhalten und die Alterspyramide halbwegs normal zu halten.

mit freundlichen Grüßen
Christine Büttner

Antwort von Eric Manneschmidt
24.08.2005

Sehr geehrte Frau Büttner,

Sie haben meine Antwort auf die Frage von Herrn Kümel offenbar nicht gelesen. Ich habe durchaus nicht behauptet, dass es keine Veränderung der demographischen Struktur unserer Gesellschaft geben würde. Vielmehr ist es so, dass Bevölkerungsschwankungen eigentlich ein ziemlich normales Phänomen sind, nur für Machtpolitiker, die auf eine möglichst große industrielle und militärische Schlagkraft abzielen, stellt dies ein Problem dar. Ich gehöre nicht dazu. Dass Sie den Vergleich mit dem Schicksal der Indigenen aufrecht erhalten, ist für mich Ausdruck von blankem Zynismus, auf diesem Niveau wird die Diskussion hier nicht mehr stattfinden. In meinem Programm, auf das ich bereits in der Antwort an Herrn Kümel verwiesen habe, steht auch, dass ich die rot-grüne Einwanderungspolitik nicht unterstütze, weil das gezielte Abwerben von möglichst hoch qualifizierten Menschen aus Schwellen- und Entwicklungsländern eine Form der Ausbeutung darstellt. Der von Ihnen so viel zitierte Herr Birg hat dafür den Begriff "demographische Kolonisation" geprägt. Was Ihre Probleme der "Überfremdung" angeht so verweise ich darauf, dass z.B. Mainz keine deutsche (oder germanische), sondern eine römische Gründung ist und so geht es immer fort. Es gibt zu diesem Thema eine schöne Stelle in Zuckmayers "Des Teufels General", vielleicht möchten Sie dies einmal lesen. Dieses Land wird seit Jahrtausenden von verschiedenen, erst einmal "fremden" Menschen bewohnt; im Main-Taunus-Kreis sind die ersten Siedlungsspuren eindeutig keltischen Ursprungs.

Ich denke, dieses Thema damit umfassend behandelt zu haben. Sollten Sie darauf Wert legen, dass Ihr Kandidat die "deutschen Gene" vermehrt, so wenden Sie sich bitte an die einschlägigen Parteien. Bei mir stehen anstelle von Statistiken oder Rassenideologie die Menschen im Vordergrund.

Hochachtungsvoll
Eric Manneschmidt


Frage zum Thema: Familie
Frage von Dr. Gunther Kümel
17.08.2005

Sehr geehrter Herr Manneschmidt!

Seit Jahrzehnten (etwa seit 1960!!) besteht ein essentielles Geburtendefizit in der BRD. Bei demographischen Fragen handelt es sich um ein exponentielles Problem, vergleichbar einer Laine, die Augenblicke zuvor von einem winzigen Schneeball ausglöst worden ist. Das Loch in der Bevölkerungsstatistik stellt eine solche lawinenartig sih vergrößernde Größe dar, wir stehen bereits seit Jahrzehnten mitten inn dieser riesigen Lawine. Bereitts 1883 veröffentlichte der maßgebliche deutsche Bevölkerungs-wissenschaftler, Prof. Dr. Herwig Birg, eine präzise Analyse, nach der bereits damals (vor einer Generation!!) JEDE DEUTSCHE FRAU ETWA VIER KINDER hätte zur Welt bringen müssen, um die geschrumpfte Bevölkerungszahl wieder auf den gewohnten Stand zu bringen. Exponentielle Gesetze bringen eine Verdoppelung der betrachteten Zahl in gleichen Zeiträumen mit sich: heute, eine ganze Gebneration später, wären bereits 8 - 10 Kinder für jede deutsche Frau nötig, um die Bevölkerungszahl zu halten! Dies ist natürlich eine vollkommen unerreichbare Größe!

Wenn es also das Schicksal des deutschen Volkes darstellt, als "Indianer" eine baldige Auslöschung als überalterte Minorität inmitten demographisch erfolgreicher Fremden zugrunde zu gehen, sollte ein Politiker dies dem Wahlvolk nicht zumindest mitteilen?? Welches Konzept haben Sie, um diese Kenntnisse allgemein verfügbar zu machen, oder, besser, die Erhaltung des deutschen Volkes zu fördern?

mit freundlichen Grüßen
Dr. Gunther Kümel.

Antwort von Eric Manneschmidt
23.08.2005

Sehr geehrter Herr Kümel,

bitte verzeihen Sie die späte Antwort.

Aus Ihrem Vergleich des Bevölkerungsrückgangs mit einer Lawine geht hervor, dass Sie sich wohl durch diese Entwicklung massiv bedroht fühlen - immerhin ist so eine Lawine eine sehr kraftvolle Erscheinung, die jedes Leben in ihrem Wirkungsbereich auslöschen kann. Die Bedrohung welche aus einem Bevölkerungsrückgang resultieren soll, ist mir aber nicht klar. Wir sind uns sicherlich einig, dass wir hier keine Situation haben, die mit der der indigenen Völker irgendwie vergleichbar wäre!! Zufällig kenne ich nordamerikanische Indianer persönlich und habe mich auch etwas mit ihrer Geschichte beschäftigt. Es ist übrigens generell sinnvoll, sich ein wenig mit historischen Daten zu beschäftigen und dabei stellt man fest, dass die Bevölkerung in dem heute Deutschland genannten Gebiet innerhalb der letzten Jahrhunderte immer erheblichen Schwankungen unterlag, das hat überhaupt nichts mit der "Gefahr des Aussterbens" zu tun.

Wir haben ein Problem mit der demographischen Entwicklung - vorausgesetzt wir ändern nicht unser Gesundheits-, Sozial- und Rentensystem. Das aber ist meine Absicht.

Zweitens ist unsere Gesellschaft sicherlich familien- und insbesondere kinderfeindlich. Das würde gerne ich ändern, allerdings wegen der Menschen und nicht wegen der Einwohnerstatistik!

Darüber hinaus leben wir in einer offenen Gesellschaft. Wenn Sie der Auffassung sind, dass die deutsche Bevölkerung vom Aussterben bedroht ist, steht es Ihnen frei, diese "Information" zu verbreiten. Wenden Sie sich dafür doch am besten an die Medien.

Weitere Informationen zu meinem Programm entnehmen Sie bitte meiner Seite: www.politik-werkstatt.de/Programmskizze.htm

Mit freundlichen Grüßen
Eric Manneschmidt


Frage zum Thema: Steuern
Frage von Dirk Zimmermann
17.08.2005

Sehr geehrter Herr Manneschmidt,

die Finanzierung der Aufgaben der öffentlichen Hand wird nach meiner Auffassung das zentrale Thema der kommenden Jahre sein.
Wie soll nach Ihrer Auffassung ein Gleichgewicht zwischen den Kosten für die Aufgaben und den staatlichen Erlösen möglicherweise hergestellt werden können? Ich gebe zu, eine sehr komplexe Frage, die mit Sicherheit nicht mit einfachen Patentrezepten beantwortet werden kann, aber ein paar Überlegungen Ihrer Seite dazu, würden mir schon ausreichen.

Mit freundlichen Grüßen
Dirk Zimmermann

Antwort von Eric Manneschmidt
18.08.2005

Sehr geehrter Herr Zimmermann,

das von Ihnen angesprochene Problem hat zwei Seiten: Die die Ausgaben- und die Einnahmenseite.
Zu 1: Ich møchte gigantische Summen durch die Streichung von nahezu allen Wirtschaftssubventionen einsparen, was durch die Einfuehrung eines bedingungslosen Grundeinkommens absolut sozialvertræglich møglich sein wird. Zweitens bildet die Bekæmpfung der Korruption - insbesondere der politischen - einen meiner Schwerpunkte. Ausserdem geht es in allen Bereichen auch um Kostenvermeidung, z.B. in der Gesundheitspolitik.

zu 2: Ich will die Steuerlast verschieben von der Arbeit auf Energie und Rohstoffe. Das muss nicht - kann aber - eine Erhøhung des Gesamtsteueraufkommens bedeuten, je nach dem Bedarf der øffentlichen Haushalte.

Da ich im Moment schlecht ins Internet komme, kann ich nicht umfassender antworten, bitte lesen Sie ggf. dazu www.politik-werkstatt.de/Programmskizze

Mit freundlichen Gruessen
Eric Manneschmidt


Frage zum Thema: Familie
Frage von Christoph Maass
11.08.2005

Sehr geehrter Herr Manneschmidt,

als Wahlberechtigter in dem Wahlkreis in dem Sie kandidieren, möchte ich Ihnen Fragen zu einem für meine Stimmenabgabe entscheidenden Thema stellen: Die Situation von durch Trennung/Scheidung von ihren Kindern getrenntlebenden Elternteilen.
Anläßlich der Geburt meines unehelichen Kindes und der sich abzeichnenden Trennung von der Kindesmutter war ich fassungslos über die rechtliche Situation in diesem Land.
Schlimm genug, daß Vätern unehelicher Kinder nicht grundsätzlich ebenfalls das Sorgerecht zugesprochen wird. Dies allein halte ich schon für verfassungswidrig da geschlechtsspezifisch diskriminierend. Diese Auffassung vertritt das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 29.1.2003 nicht, macht allerdings dem Gesetzgeber zur Auflage die im o.g. Urteil genannten Annahmen der Realität anzupassen.
Hier nun meine erste Fragen: Inwieweit haben Sie sich mit diesem Thema im Sinne der Aufforderung des Verfassungsgerichts beschäftigt (werden Sie sich damit beschäftigen)? Wie ist Ihr Standpunkt zu der Frage der grundsätzlichen gemeinsamen Sorge für beide Elternteile eines Kindes?

Wesentlich schlimmer als die oben beschriebene Diskriminierung von Männern ist, daß eine Mutter eines unehelichen Kindes (und bei den meisten strittigen Scheidungen auch im Falle eines ehelichen Kindes) den Umgang zwischen Vater und Kind unterbinden kann, ohne irgendwelche Gründe angeben oder gar rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen.
Dies führt regelmäßig zu Verurteilungen der Bundesrepublik durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Meine Fragen: Was haben Sie getan (werden sie tun), um dieser Form des Kindesmißbrauchs entsprechend den Kinderschutzkonventionen der UN entgegenzutreten? Wäre das generelle gemeinsame Sorgerecht beider Elternteile in Ihren Augen ein Mittel den zurzeit weitverbreiteten Kindesmißbrauch durch sogenannten Kindesentzug einzuschränken?

Abschließende Frage: Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den oben beschriebenen Benachteiligungen von Vätern mit allen ihren Folgen und der in Deutschland weiter sinkenden Geburtenrate?

Vielen Dank für eine Antwort
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Maass

Antwort von Eric Manneschmidt
12.08.2005

Sehr geehrter Herr Maass,

ich habe mich mit Ihrem Thema noch nicht von der politisch-theoretischen Seite her befasst. Allerdings weiß ich um das Problem durch einen Freund, der in ähnlicher Lage war/ist.
In der Tat halte ich es für ein veraltetes Konzept, Mütter automatisch beim Sorgerecht zu bevorzugen. Ich denke es handelt sich dabei um eine Fortsetzung der klassischen Rollenverteilung. Damit kommen wir überhaupt nicht weiter.
Ich bin der Auffassung, dass Männer und Frauen heute auch im familiären Bereich die gleichen Rechte und Pflichten haben - das schließt ein grundsätzlich gemeinsames Sorgerecht ein.
Den Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung sehe ich insofern, als in unserer Gesellschaft m.E. eine insgesamt veraltete Vorstellung von Familie und Erziehung sowie eine latente Kinderfeindlichkeit besteht. Ich denke, dass die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens diese Situation erheblich entspannen würde, außerdem möchte ich unser Bildungswesen erneuern (siehe auf meiner Webseite: www.politik-werkstatt.de/Programmskizze.htm).

Mit freundlichen Grüßen
Eric Manneschmidt


Frage zum Thema: Sport
Frage von Thomas Velten
09.08.2005

Sehr geehrter Herr Manneschmidt,

auch alle Sport- und Privatpilotenpiloten müssen sich neuerdings einer sehr fragwürdigen, periodischen und zudem kostenpflichtigen Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZÜP) nach dem LuftSiG "freiwillig" durch eigenen Antrag unterziehen.
Sind Sie der Meinung, dass ein solcher unglaublicher Globalverdacht gegen eine bisher völlig unauffällige Bürgergruppe angemessen ist?

Ist das nicht reiner bürokratischer Aktionismus und Populismus auf dem Rücken von unschuldigen Bürgern, die mit all dem nicht das Geringste zu tun haben?
Wird dadurch nicht der rechtstaatliche Grundsatz der Unschuldsvermutung - und damit unser zentrales Rechtsverständnis - ausgehebelt? Sollte nicht wenigstens ein gewisser Anfangsverdacht diese ZÜP rechtfertigen?

Es hat weltweit noch nie einen lizenzierten Piloten gegeben, von welchem ein Terroranschlag ausging.
Es gab aber jede Menge Führerscheinbesitzer und Rucksackträger!!!
Lastwagenfahrer stellen ein viel größeres "Gefahrenkontingent" dar, kommen sie doch problemlos mitten in jede Innenstadt!

Wo ist hier Ihrer Meinung nach das rechtsstaatliche Prinzip der Verhältnismäßigkeit noch gegeben?
Werden Sie sich nach Ihrer Wahl für unsere Minderheit einsetzen?

Freiheit und Demokratie und Menschenwürde, werden sie dadurch geschützt, dass man sie schleichend gegen die Würde des Menschen einfach abschafft?

Welche Antwort hierauf kann ich an unsere Vereinsmitglieder weitergeben?

Wir würden Sie gerne auch zu einem kleinen Rundflug bei uns auf dem Flugplatz in Oppenheim einladen, damit Sie sich persönlich davon überzeugen können, dass wir keine berechtigt verdächtige Kamikazeterroristen sind. Nicht einmal die USA überprüft auf solche entwürdigende Weise ihre Altpiloten. Übrigens auch keine Ausländer mit USA - Lizenz!
Nur Deutschland will einmal mehr einmalig perfekt in der Welt sein.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

Mit herzlichen Grüßen
Thomas Velten
-Ausbildungsleiter Aero Club Oppenheim Guntersblum e.V.-

Antwort von Eric Manneschmidt
09.08.06
Sehr geehrter Herr Velten,

sicherlich ist es zutreffend, dass im "Kampf gegen den Terror" unserer Profi-Politiker so manches produziert wird, was eben nicht mehr von der Unschuldsvermutung ausgeht und die Bürgerrechte ohne Sinn und Verstand einschränkt (auch ist diese Art konstruierte "Freiwilligkeit" offensichtlich zynisch).
Andererseits muss ich ehrlicherweise zugeben, dass ich von der Materie en détail nichts verstehe und damit kann ich Ihre Frage leider nur insofern beantworten: Ich würde mich - in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ich es bis in den Bundestag schaffe - höchstwahrscheinlich nicht für Ihre Angelegenheit einsetzen, und zwar einfach weil es offensichtlich einige andere Probleme in dieser Welt gibt, die um ein vielfaches schwerer wiegen! Ich finde es sehr erfreulich, dass Sie in einen Diskurs mit Ihren potentiellen Vertretern im Bundestag eintreten über die Fragen, die Sie bewegen, andererseits hoffe ich, dass Sie an diesem Thema nicht Ihre Wahlentscheidung festmachen!
Und wenn es Ihnen darum geht, eine sachliche Politik zu erreichen, die in Zukunft auf die Mittel von Populismus und Angstmache verzichten kann und Ihre Frage dazu nur der Aufhänger ist - dann sind wir auf einer Linie.

Mit freundlichen Grüßen
Eric Manneschmidt